Der Schmied von Gent

Der deutsche Regisseur Ersan Mondtag, bekannt für sein ausdrucksstarkes, politisch aufgeladenes und provokantes Theater, passt perfekt zu Schrekers Großer Zauberoper. Sein Operndebüt gibt er mit „Der Schmied“.

Der musikalische Leiter Alejo Pérez übernimmt eine Partitur, die einen bemerkenswerten, späten Stilwechsel in Schrekers Gesamtwerk zeigt, der von der sinnlichen Postromantik früherer Werke zum Neobarock und zum Neuen Realismus übergeht. Der Schmied, den Schreker ausdrücklich als Volksoper eines neuen Typs gedacht hatte, verdeutlicht voll und ganz die stilistische Vielseitigkeit und Virtuosität des Komponisten.
Inspirationsquelle für die Oper war der belgische Autor Charles De Coster. Er transformierte das alte Volksmärchen von „Smidje Smee“ und platzierte es im 16. Jahrhundert, während der spanischen Herrschaft über Flandern. Smee ist der mächtigste Schmied in Gent, der gute Geschäfte mit dem Besatzer macht, aber nie auf seine Vergangenheit als Freiheitskämpfer und Patriot verzichtet hat. Als er verraten wird, verliert er seine Schmiede. Aber der Teufel macht ihm ein attraktives Angebot: sieben Jahre voller Fülle, Glück und unbegrenzter Produktivität.
Immer wieder versucht Smee zu verhindern, dass die Hölle in sein Leben eindringt, aber es ist der verführerische Teufel Astarte, der wirklich die Kontrolle hat. Ersan Mondtag verbindet die Volksgeschichte rund um einen faustischen Pakt mit dunklen Seiten der belgischen Geschichte und schlägt unerwartet eine Brücke zur aktuellen Dekolonisierungsdebatte. Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim

Fotoaufnahmen: Annemie Augustijns

Zeitraum

02. Februar 2020 – 08. März 2025

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